Weihnachtsbaum-Alternativen
von Michelle, Business Development Managerin bei juni.com – 18.12.2020
Circa 30 Millionen Weihnachtsbäume werden jedes Jahr in Deutschland verkauft. Die meisten dieser Weihnachtsbäume werden auf angelegte Christbaumplantagen angebaut, nicht selten kommen hierbei starke Pestizide etc. zum Einsatz. Weihnachtsbäume werden in vielen Familien nur für wenige Tage aufgestellt, danach landen sie häufig im Müll, werden illegal im Wald abgelegt oder sind für den Gartenkompost nicht mehr geeignet, da beispielsweise Lametta-Reste an ihnen haften.
All dies sind Gründe genug für mich gewesen, mich auf die Suche nach Alternativen zum klassischen, geschlagenen Weihnachtsbaum im Ständer zu machen. Jede Familie, jeder Haushalt hat hier sicher unterschiedliche Ansprüche. Es folgt eine Liste mit verschiedenen Denkanstößen, Ideen und Inspirationen:
Der Weihnachtsbaum aus Plastik. Lange sehr verrufen, mittlerweile aber immer qualitativer erhältlich. Viele Exemplare sehen mittlerweile recht “natürlich” aus. Der Plastik-Weihnachtsbaum kann viele Jahre immer wieder verwendet werden, ein hoher Anschaffungspreis kann so ausgeglichen werden. Auch wenn der Plastikweihnachtsbaum wiederverwendbar ist, spricht dies nicht unbedingt für seine Nachhaltigkeit. Er besteht aus Mineralöl, die Bäume werden häufig in China produziert, es können Giftstoffe ausdünsten. Das Jahr über nimmt der Baum verhältnismäßig viel Platz für die Lagerung in Anspruch, dafür kann man ihn teils geschmückt aufbewahren. Sollten sich die Wohnverhältnisse ändern, kann es schnell passieren, dass der Baum proportional nicht mehr passt und man sich im Laufe der Zeit doch ein weiteres Exemplar anschaffen muss.
Der Weihnachtsbaum im Topf. Kleine Tannen kann man auch im Topf kaufen. Über mehrere Jahre kann der kleinere Baum in seinem Topf bleiben, verbringt den Rest des Jahres auf dem Balkon oder der Terrasse. Wenn die Tanne irgendwann zu groß für den Topf geworden ist, kann sie im eigenen Garten oder gemeinsam mit dem Förster im naheliegenden Wald eingepflanzt werden.
Der Weihnachtsbaum, der keine Tanne ist. Muss es dringend eine Tanne sein? Auch andere Zimmerpflanzen machen sich sehr schön geschmückt.
Der Weihnachtsbaum im Garten. Ob kleine Tanne oder ein andere Pflanze im Garten – auch diese kann man sehr schön schmücken statt einen Baum drinnen. Gerade für kleine Wohnzimmer ist dies sehr praktisch. Am besten funktioniert diese Alternative, wenn man den Weihnachtsbaum im Garten vom Wohnzimmer aus sehen kann.
Der geliehene Weihnachtsbaum. Verschiedene Start-Ups aber auch Baumschulen bieten Miet-Weihnachsbäume im Topf an. Nach den Feiertagen bringt man den Baum einfach wieder zurück oder lässt ihn abholen und der entsprechende Anbieter kümmert sich um die richtige Pflege des Baumes den Rest Jahres. Häufig finden sich hier auch größere Tannen im Topf.
Der Weihnachtsbaum aus Holz oder Metall. Wir selbst haben uns letztes Jahr einen Weihnachtsbaum aus Holz schenken lassen. Es gibt eine Menge unterschiedliche Modelle zu kaufen. Zweidimensionale Metallgitter in Tannenform, Modelle aus Holz oder Metall, die aus sich entfaltenden Spiralen konstruiert sind, längliche Holzklötze oder Äste, die dreidimensional als Weihnachtsbaum gestapelt werden. Eine sehr günstige und einfach selbst zu bauende Variante ist der Weihnachtsbaum aus Besenstielen. Hierfür einfach einen dickeren Besenstiel in der Länge nach Wahl an mehreren Stellen aus mehreren Perspektiven durchbohren. In die Löcher dünne Holzstäbe oder Äste in der verschiedener Länge stecken. Schon hat man einen dreidimensionalen Weihnachtsbaum, welcher sich ähnlich wie ein klassischer Tanne schmücken lässt. Die Variante aus dem Besenstiel lässt sich zudem sehr platzsparend verstauen.
Der schwebende Weihnachtsbaum. Wunderschön anzusehen sind schwebende Weihnachtsbäume. Diese kommen komplett ohne ein “Gerüst” aus. Stattdessen fädelt man alle Kugeln etc. an schönen Kordeln oder Nylonfaden auf, befestigt diese an der Decke, einer Stange, dem Treppengeländer etc. so, dass die hängenden Kugeln in Transformation wie ein dreidimensionaler Weihnachtsbaum aussehen. Besonders praktisch ist diese Alternative für Familien mit Haustieren oder kleinen Kindern, da sie den Baum weniger leicht von unten erreichen können. Einen solchen Baum haben wir vor ein paar Jahren für unser juni.com Büro gebastelt und können ihn jedes Jahr wieder aufhängen.
Der Weihnachtsbaum aus Stoff. In meinen ersten vier Wänden im Studierendenwohnheim war kaum Platz für Weihnachtsdeko generell. Einen Weihnachtsbaum gab es trotzdem – gedruckt auf Stoff als Gardine in der Adventszeit. Platzsparend angebracht an Wand, Tür oder Fenster und genauso platzsparend das gesamte Jahr über verstaubar.
Das Weihnachtsbaumgesteck. Für manche Haushalte ist ein ganzer Baum sowieso viel zu groß. Weshalb nicht stattdessen einzelne Tannenzweige in einer schönen Bodenvase drapieren und schmücken? Häufig bekommt man die einzelnen Zweige sogar an Weihnachtsbaumverkaufstellen geschenkt.
Weihnachtsbaumduft. Auf den wunderbaren Duft von Wald und Tannen muss niemand in der Weihnachtszeit verzichten. Eine klassische Tanne als Weihnachtsbaum ist aber nicht der einzige Weg, um den Duft in den eigenen vier Wänden genießen zu können. Einzelne frische Zweige oder Gestecke können bereits für ausreichend Duft sorgen. Zudem gibt es verschiedenste Mischungen ätherischer Öle, die den Wald ins Wohnzimmer bringen.
Einen ausfürhlichen Artikel zur Umweltbelastung durch Weihnachtsbäume hat das Bundesumweltamt im letzten Jahr veröffentlicht: https://www.umweltbundesamt.de/themen/umweltfreundliche-weihnachtsbaeume
Ideen für die Entsorgung von Weihnachtsbäumen finden Sie auf dem Blog des WWF: https://blog.wwf.de/weihnachtsbaum-entsorgen/